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Einflüsse durch Hard- und Glamrock

Mit ersten Band-Erfahrungen in der ersten Hälfte der 1970er Jahre wäre es unglaubwürdig, Einfüsse vom Glamrock zu bestreiten. Hätte man sich absichtlich dagegen gewehrt, so wäre es schließlich auch ein Einfluss. Das taten wir aber genau so wenig, wie wir uns so manchen Einfluss offen eingestanden.

Wir spielten zunächst Rhythm and Blues, Zwölftakter-Blues rauf und runter. Man schnappte Themen von The Shadows auf. Die Verstärker wurden aufgedreht, dass es nur so krachte - und manchmal auch rauchte... Wir freuten uns über jeden elektronischen Effekt, der für noch mehr Verzerrung sorgte.

 

Dazu Gesang, der nur aus wenigen spontan erfundenen Versen bestand. Für Partys und Gigs toupierten wir unsere langen Haare, schminkten unsere Gesichter, trugen mit Silber- oder Goldbronze aus dem Farbengeschäft angepinselte Plateau-Stiefel und verrückte, mitunter feminin anmutende Klamotten.

Man hörte Musik von Chart-Bands, wie T.Rex, Slade, The Sparks, Nazareth und Alice Cooper. Oft wurden solche Bands und Musiker vor ihren ersten großen Hits zur Underground-Musik-Szene gerechnet. Das wertete sie ungemein auf. Als weniger wertig galten von Chinnichap produzierte Stars und Bands wie Suzi Quatro und Mud. Die ebenfalls von Mike Chapman und Nicky Chinn produzierten The Sweet waren unter uns werdenden Musikern bald als Teenie-Popper-Band verschrien. Sie brachten aber auf den B-Seiten ihrer Singles oft durchaus gute und von ihnen selbst komponierte Hard-Rock-Nummern. Dann waren da auch noch Ufo, Deep Purple, Led Zeppelin, Uriah Heep, Roxy Music, David Bowie und Rory Gallagher. Man wurde ernster genommen, wenn man sie als Vorbilder nannte.

Alles was wir hörten und sahen, griffen wir auf. Neigten dabei, zu übertreiben. Obwohl in Deutschland zu dieser Zeit noch gänzlich unbekannt, war es wohl schon so etwas wie Punk, was dabei herauskam. Auf dem Schulfest vorgetragen, fühlten wir uns wie Stars, zeigten alle nur erdenklichen dazu gehörenden Allüren. Beendeten unseren Auftritt zum Erschrecken des Publikums, als es sich tanzend auf unseren Sound eingestimmt hatte, mit einem Streit über unsere Musik. Aber die Show machte uns Spaß. Wir setzten sie im Alltag fort, sprengten damit so manche Unterrichts-Stunde in der Schule.

Ohne dass man diesen Begriff damals verwendete, wollten wir anfänglich eigentlich den Glamrock unserer Vorbilder machen. Wahrscheinlich wirkte es aber eher, wie eine Persiflage davon. Zunächst mit Bezug auf Gary Glitter parodierten wir aber bald mit voller Absicht auch andere unserer bisherigen Idole. Wir suchten neue Vorbilder und wurden in den Bereichen vom Krautrock, Progressive Rock und Space-Rock fündig. Dennoch wird man die ersten Einflüsse nie ganz ablegen können, selbst wenn man es wollte. An irgendeinem Punkt gelangt man immer wieder ein Stück weit "back to the roots".


Dies ist meine private Webpräsenz zu meinem Musikprojekt "Sanaphantastron". Die veröffentlichte Musik ist selbst komponiert, arrangiert und aufgenommen und unterliegt nicht den GEMA-Bestimmungen. Für eine über die persönliche Information hinausgehende Verwendung der Inhalte, insbesondere der Musik, Texte, Bilder, Zeichnungen, Fotos und Videos, bedarf es meiner schriftlichen Genehmigung!